Friday, October 26, 2018

Welche Marken Sind “Hot”?

Eine statistische Analyse von FRANdata zeigt, je starker das Verhältnis zwischen Umsatz und Einstiegsinvestition ist, desto mehr neue Franchises können Marken verkaufen. Und diejenigen Systeme, die eine Verbesserung dieses Verhältnisses erzielen, wachsen am schnellsten. 

Wer auch nur entfernt etwas mit Franchiseberatung und -vermittlung zu tun hat, wird diese Frage irgendwann zu hören bekommen. Ich atme zunächst langsam ein, zähle bis fünf und antworte wie jeder guter Anwalt oder Ökonom: „Das kommt darauf an ...“ Und dann rate ich meistens dazu, sich langweilige Zahlen anzuschauen und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.
Die Kunden, die von mir eine Liste von Marken erwarten, werden meistens enttäuscht. Ich kenne leider zu viele Systeme, die vor Jahren „hot“ waren und dann in der Versenkung verschwunden sind. Ganze Branchen waren „hot“, z.B. Videoverleih. Wer erinnert sich noch an Blockbuster? Nur weil etwas wächst, heißt es eben nicht, dass es nachhaltig ist.  
Dabei ist die Frage nach den hot“ Marken letztlich doch die Frage ob eine Investition in Marke A profitabel sein wird. Klingt nicht so sexy, aber ist der Kern des Problems. Wenn ich Franchisekandidaten begleite, mache ich meistens folgende Dinge klar: Selbstständigkeit ist ein Risiko. Auch wenn es intuitiv Sinn macht, dass die Investition in ein Franchise ein geringeres Risiko ist, so habe ich noch keine Studie gefunden, die das auch belastbar belegt. An dieser Stelle bin ich offen für Belehrung. Der Franchisegeber muss den Kandidaten Zahlen offenlegen. Hapert es da an Transparenz bin ich an dieser Stelle im Zweifel eher gegen den Angeklagten. Wenn die Zahlen vorgelegt sind, muss auch klar sein, was das alles bedeutet. Und da fehlt es oft am Kontext, denn hier in Deutschland haben wir nicht unbedingt die Zahlen anderer vergleichbarer Systeme zur Verfügung.
Also gehen wir über den großen Teich, wo FRANdata seine Datenbank dazu genutzt hat, eine Analyse zu erstellen, die der Schlüssel zu diesem Casus Knacksus sein könnte. Für diejenigen, die sich mit ihren p-Werten und R2 auskennen, beinhaltet der Artikel alles statistischen Fachbegriffe, die man so braucht. Für den Rest von uns sei gesagt, dass das Ergebnis folgendes belegt:
Eine Marke deren Einstiegsinvestition in einem in einem starken Verhältnis zum Durchschnittsumsatz steht, wächst schneller als andere. Die Wachstumsrate beschleunigt sich mit einer weiteren Verbesserung des Verhältnisses zwischen Investition und Umsatz. Das wiederum heißt, dass die Investoren eine reine Kopfentscheidung treffen, wenn sie über die Marken ihrer Wahl nachdenken.